Psychologische Aspekte 

1 Placebo und Nocebo

Die Homöopathie ist ein Musterbeispielt für den Placebo-Effekt. Ich habe selbst durchaus gute Erfahrungen mit homöopathischen Medikamenten gemacht, aber man muss klar sagen, dass durch eine Vielzahl von sehr gut gemachten Studien kein Nachweis von deren Wirksamkeit gezeigt werden konnte, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Wenn jemand eine positive Einstellung zu alternativen Heilmethoden hat und im Freundeskreis schon oft über gute Heilerfolge mit einem homöopathischen Medikament gehört hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie/er einen Heilerfolg erleben wird, obwohl dafür mit seriösen wissenschaftlichen Methoden keine Wirksamkeit nachweisbar ist. Das ist der Placebo-Effekt, die Wirksamkeit entsteht durch die Aktivierung von Selbstheilungskräften. In Doppelblindstudien (weder Arzt noch Patient wussten, ob der Patient ein wirkstoffloses oder ein homöopathisches Medikament erhielt) war in beiden Gruppen der Heilerfolg in etwa gleich groß.

Das Gegenteil ist der Nocebo-Effekt, den man gut anhand von Impfungen erklären kann. In Impfstudien gibt es Kontrollgruppen, die nur eine Kochsalzlösung erhielten, und dennoch traten bei einem bestimmten Prozentsatz dieser Menschen Nebenwirkungen auf. Die Menschen wurden vor der Impfung über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt und alleine das Wissen über Nebenwirkungen führte zu körperlichen Reaktionen. 

Das Wissen um Placebo und Nocebo ist hilfreich, um die Auswirkungen von Maßnahmen beim Managen unserer Gesundheit besser einschätzen zu können.

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